Genauigkeit und Manipulationsanfälligkeit von Google Analytics (GA4) Tracking
Google Analytics 4 (GA4) ist ein mächtiges Werkzeug zur Analyse von Website-Besucherströmen. Doch wie zuverlässig sind die erfassten Daten – und wie leicht lassen sie sich manipulieren? In einer aktuellen Analyse haben wir unsere GA4-Daten mit serverseitigem Tracking verglichen und eine deutliche Diskrepanz festgestellt.
Auffälliger Peak im Juli
Zwischen dem 29. und 30. Juli verzeichnete GA4 einen massiven Anstieg an „neuen Nutzern“. Bei genauer Analyse der Referrer stellte sich heraus: Nahezu der gesamte Traffic dieser Tage stammte von der Domain leadsgo.io.
Unser serverseitiges Tracking – das echte Besucheranfragen direkt auf dem Webserver zählt – zeigte in diesem Zeitraum jedoch keinerlei entsprechenden Zuwachs. Das bedeutet: Diese angeblichen Besucher waren in Wahrheit gar nicht auf unserer Seite.
Wie Fake-Traffic in GA4 erzeugt wird
Derartige Manipulationen sind möglich, weil GA4-Daten nicht nur über den Browser echter Besucher, sondern auch über automatisierte Requests gesendet werden können. Technisch läuft das so:
- Browser-Emulation: Tools wie Puppeteer oder Headless Chrome können den GA4-Tracking-Code imitiert laden und Events auslösen, ohne dass je ein echter Nutzer die Seite besucht.
- Direkte Requests an GA4-Endpunkte: Angreifer senden HTTP-Requests direkt an Google Analytics mit frei wählbaren Parametern (Client-ID, Eventname, Referrer usw.).
- Measurement Protocol API: Offiziell von Google bereitgestellt, um serverseitig Daten zu senden – kann jedoch auch missbraucht werden, um frei erfundene Besuche zu melden.
Bezug zu unserer Analyse vom 20. Juli
Bereits in einem früheren Artikel haben wir die Unterschiede zwischen GA4 und serverseitigem Tracking untersucht. Damals zeigte sich, dass GA4 im Schnitt nur 35–55 % der realen Besuche erfasste, die unser serverseitiges System registrierte. Die Ursachen lagen vor allem in Cookie-Consent-Beschränkungen, Adblockern und Script-Blockern, die das Laden von GA4 verhindern. Die jetzige Anomalie vom 29./30. Juli verdeutlicht die umgekehrte Problematik: GA4 kann nicht nur echte Besuche verpassen – es kann auch manipulierten, völlig fiktiven Traffic erfassen, wenn externe Akteure (Scammer) die Tracking-Requests künstlich auslösen.
Unser Fazit aus der Analyse
Unser Vergleich von GA4 erfassten Userdaten mit serverseitigem Tracking zeigt eindeutig manipulierte Tracking-Aktivität von leadsgo.io. Also, Finger weg von solchen unseriösen Anbietern. Realer, organischer Traffic kann nur durch qualitativ hochwertigen Content nachhaltig aufgebaut werden.
Für Unternehmen bedeutet das: GA4-Daten sollten immer kritisch geprüft und nach Möglichkeit mit unabhängigen Tracking-Methoden wie serverseitigem Tracking abgeglichen werden. Nur so lassen sich valide Entscheidungen auf Basis echter Besucher treffen. Gerne unterstützen wir Sie bei der Implementierung!
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